Digitalisierung ist für dich Podcast #146 – Fachkräftemangel Teil 1 – helfen wir uns selbst!

#000 Digitalisierung ist für dich mit Markus Reitshammer

Neue Solofolge!
Heute haben wir kein Interview, sondern eine Solofolge mit Markus.In dieser Folge geht es um den Fachkräftemangel und die Lehrlingsausbildung. Alle Infos gibt es in der aktuellen Folge, hör also rein!

Neue Solofolge!
Heute haben wir kein Interview, sondern eine Solofolge mit Markus.In dieser Folge geht es um den Fachkräftemangel und die Lehrlingsausbildung.

Ich hab gehadert mit mir selbst, ob denn dieses Thema hierher gehört in diesen Podcast. Und mich dafür entschieden.

Denn der Fachkräftemangel ist nun mal ein wesentlicher Teil der Digitalisierung, ein wesentlicher Hemmschuh nämlich.

Allerorten und seit geraumer Zeit wird der Fachkräftemangel thematisiert. Es wird nach mehr Studiengängen gerufen, nach mehr Schulen.

Und ich persönlich stelle mir die Frage, ob das schon der einzig wahre Weg ist. Denn – in meiner Wahrnehmung – fehlt ein wichtiger Ausbildungsweg für Fachkräfte. Die Lehre. Jawohl, die Lehre! Zu einer soliden fachlichen Ausbildungsmatrix gehört die Lehre für mich fix dazu.
Warum? Weil in der Lehre das Erlernte aus der Praxis stammt und schnellstmöglich in die Umsetzung gebracht wird. Theoretisches Wissen ist eine Macht. Praxiswissen eine Supermacht! Denn was schätzen wir denn so an den Fachkräften, an denen es uns so mangelt? Ja, dass die eben umsetzen. Erschaffen. Produzieren. Reparieren. Erstellen. Also nutzbaren Mehrwert schaffen.

Ein theoretisches Konzept über eine Heizungsanlage macht mein Haus nicht warm. Eine perfekt ausgefeilte IT-Konzeption bringt keinen Geschäftsprozess zum Laufen. Nach der Planung muss umgesetzt werden – und das Umsetzen ist nun einmal zentraler Bestandteil in der Lehrlingsausbildung.

Und doch – so hat es den Anschein – liegt der Stellenwert der Lehre nicht dort, wo er hingehört. Aus irgendeinem Grund steht die Möglichkeit, eine Lehrausbildung zu absolvieren, nicht im selben grellen Rampenlicht wie Matura und Studium.

Das finde ich sehr schade. Und hinderlich für unser aller wirtschaftliches Wohl. Denn wir wissen, wir brauchen Leute am Arbeitsmarkt, die umsetzen können. Die praktisches Wissen, Geschick und Können haben. Und wir brauchen sie mindestens genauso sehr wie Akademiker und Theoretiker. Und daher will ich hier auch kein Für und Wider runterbeten, sondern ein Sowohl-als-auch. Jeder Betrieb hat andere Anforderungen an sein Portfolio von Mitarbeitenden. Und der richtige Mix in diesem Portfolio ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Am Ende wird doch jeder Betrieb daran gemessen, welche Ergebnisse er liefert. Passen die Ergebnisse zu den Anforderungen des Marktes, der Konsumenten, und kann dies auch entsprechend kommuniziert werden, so wird der Betrieb gute Chancen auf Erfolg haben. Entspricht das kommunizierte Ergebnis nicht den Anforderungen, dann bleibt der Erfolg aus.

Scheitert der Betrieb, dann fallen Arbeitsplätze weg, geht Energie verloren, die fruchtlos reingesteckt wurde. Gut, im Moment sagst Du Dir möglichweise, halb so schlimm, bleiben mehr Fachkräfte für die anderen Betriebe. Andererseits, wenn der Betrieb eben genau deshalb scheitert, weil er zu wenige Fachkräfte hatte – was oder wer bleibt dann übrig?

Aber, zurück zum Thema. Die Lehre. Ich selbst konnte keine IT- Lehre genießen – auch deshalb, weil es diese zu meiner Ausbildungszeit noch nicht gab. Allerdings bilde ich in meinem Betrieb seit 2007 selber Lehrlinge aus. Ich habe offen gesagt sehr lange überlegt, ob ich das schon können würde – gut ausbilden. Ich habe mich dann aber überzeugen lassen und es nicht bereut. Nein, es ist NICHT immer einfach gewesen. Nein, es waren NICHT alle Ausbildungsverhältnisse einfach und geschmeidig. Aber viele, sehr viele. Und ich sehe es auch als meine Pflicht als Dienstgeber, selbst Fachkräfte auszubilden. Auch auf die Gefahr hin, dass diese dann eines Tages den Arbeitgeber wechseln. Zu einem Arbeitgeber gehen, der selber keine Lehrlinge ausbildet und darauf vertraut, dass dies andere tun. Immer wieder wird mir dafür gedankt, auch von den neuen Arbeitgebern ehemaliger Lehrlinge von uns. Das freut mich, das finde ich schön. Für den Ex-Lehrling genauso wie für den neuen Dienstgeber und natürlich auch für uns.

Und gleichzeitig wünsche ich mir, dass es mehr Betriebe gäbe, die sich dieser Aufgabe stellen und selbst einen Teil dazu beizutragen, dass genügend Fachkräfte ausgebildet werden. Zu guten, erfolgreichen Fachkräften, die ihren Beruf lieben und leben. Und so dazu beitragen, dass unsere Region noch mehr gestärkt wird. Und damit auch ermöglichen, dass mehr junge Menschen erkennen können, welch große Erfüllung die Tätigkeit als gefragte Fachkraft bringen kann. Etwas zu tun, was man gelernt hat, im wahrsten Sinne des Wortes “erfahren” hat.

Und ja, es ist ein Beitrag, den man als Ausbildungsbetrieb leistet. Wer noch dem Glaubenssatz anhängt, ein Lehrling sei eine billige Arbeitskraft, der hat in meinen Augen etwas missverstanden.

Rein rechnerisch betrachtet geht sich das schon nicht aus – kalkuliere die Berufsschulzeiten und nötigen Investitionen in Fortbildung und unterstützende Mitarbeiter ein – es ist erstaunlich, wie viel ein Auszubildender im Endeffekt pro realer Arbeitsstunde kostet.

Und ohne ein gewisses Maß an Einsatz für den Lehrling, wird die Ausbildung auch nicht gut gelingen.

Möglicherweise klingt Dir noch das Argument nach, dass es so schwierig sei, Lehrlinge zu finden. Ja, das ist nicht wegzudiskutieren. Branchenunterschiedlich zwar, aber Fakt.

Ich persönlich bin ja nicht der Freund davon, die jungen Menschen zu bestechen. Mit Sonderleistungen wie Führerschein und was denn nicht noch alles für Incentives. Wie oft höre ich von Ausbildern, dass die Rekrutierten trotzdem ungenügend motiviert und für den Beruf nicht passend sind. So cool solche Zugaben auch klingen – denken wir doch zurück an unsere eigenen Jugendjahre. Wie verlockend ist es, den Führerschein bezahlt zu bekommen, eine tolle Reise bezahlt zu bekommen und was sonst noch alles geboten wird. Sehr verlockend. Und dann im Arbeitsalltag stellst Du fest, dass das Wesentliche, die Arbeit, nicht jene ist, die Dir liegt. Was für eine grausige Erfahrung – was für ein schlechter Einstieg in die Berufswelt!

Möglicherweise habe ich leicht reden. Ich bilde nur eine geringe Anzahl von Lehrlingen gleichzeitig aus – und ich muss nicht Planlehrstellen besetzen. Auch nicht hunderte Lehrstellen pro Jahr auffüllen. Wir erhalten regelmäßig Bewerbungen auf Lehrstellen – ohne diese vorher ausgeschrieben zu haben. Das geht auch recht einfach – auf www.re-systems.com/karriere als Initiativbewerbung.

Und doch – in meinen Augen ist es zielführender, gemeinsam mit den interessierten jungen Menschen herauszufinden, ob der Beruf, der Lehrberuf, dem entspricht, was sich die Person erwartet. Erwünscht. Erträumt. Wenn hier eine Passung hergestellt werden kann, dann ist eine wunderbare Grundlage für eine prosperierende Ausbildung vorhanden.

Eine Grundlage, ein Fundament, auf dem eine erfolgreiche und erfüllende Karriere als kompetente Fachkraft gebaut werden kann. Eine Karriere, die so viele Türen öffnet, so viele Wege bereithält, wie wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können.

Das war es auch schon wieder von dieser Folge, sei auch das nächste Mal wieder dabei. Es bleibt spannend!

Unser Linktree:
https://www.re-systems.com/linkuebersicht

Mehr über uns als Unternehmen erfährst du unter: https://www.re-systems.com/

Schau doch auch auf Social Media vorbei

https://www.xing.com/companies/re-systemsitsystemhaus

https://inn.cloud/ueber-re-systems/